Warum du auf Learning Influencer setzen solltest

Amelie Hares
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Frontalunterricht im Seminarraum will heute niemand mehr. Modernes Lernen soll praxisorientiert und inspirierend sein. Und genau dafür sorgen Lerninfluencer:innen. Das sind vertrauenswürdige Kolleg:innen, die ihr Wissen praxisnäher teilen als jede:r Vortragende von außen. Diese Lernchampions verwandeln Trainings von der lästigen Pflicht in eine Community-Bewegung, der die Menschen in deinem Unternehmen gerne folgen.

Finde heraus:

  • Welche Rolle Learning Influencer in L&D übernehmen
  • Was dein Unternehmen vom Peer-to-Peer-Learning hat
  • Was User Generated Content mit Lernen zu tun hat
  • Wie Learning Influencer die Lernkultur in deinem Unternehmen mitgestalten

Die Rolle der Learning Influencer in L&D

Über Jahrzehnte hinweg beherrschte das Top-down-Training die L&D-Programme der meisten Unternehmen. Stundenpläne waren genauso fix vorgegeben wie die Module, die für alle gleich waren. L&D-Teams sorgten damit für Struktur, riskierten aber zugleich auch den Praxisbezug ihrer Trainings und die Motivation der Lernenden. Die Lücke zwischen dem L&D-gesteuerten Lernen und dem Lernen im Alltag war groß.

„Wen fragen die Menschen zuerst, wenn sie bei der Arbeit nicht weiterwissen? Eine Kollegin oder einen Kollegen natürlich. Nicht Google oder das Learning Management System.“ – Benjamin Jaksch, Content Creator und L&D-Experte

Genau diese Lücke können Lerninfluencer:innen schließen. Sie übernehmen nicht nur die Rolle der Trainer:innen, sondern sind auch Coaches, die andere durch Herausforderungen begleiten, die sie selbst erlebt haben. Mit ihren praxisnahen Lösungen und ihrem ungefilterten Wissensaustausch machen sie aus alltäglichen Interaktionen echte Lernmomente.

„Es ist einfacher und direkter, Menschen zu fragen, die du kennst. So erfährst du sofort, ob andere das Problem auch schon hatten und wie sie es gelöst haben.“ – Benjamin Jaksch, Content Creator und L&D-Experte

Was dein Unternehmen vom Peer-to-Peer-Learning hat

Lerninfluencer:innen sind heute schon in vielen Unternehmen aktiv: Sie geben Tipps, beantworten Fragen, helfen bei Herausforderungen. Der positive Einfluss, den diese Kolleg:innen im Alltag haben, wird jedoch nur selten offiziell anerkannt.  

Wenn es dir gelingt, diese Vertrauenspersonen zu identifizieren und zu fördern, machst du aus ihrem informellen Einfluss einen strategischen Erfolgsfaktor für Learning & Development.

Gezielt eingesetzte Learning Influencer fördern:

  • Schnelle Problemlösungen: Sie teilen einen Trick oder Tool-Tipp, der Zeit spart und Fehler vermeidet.
  • Mentoring-Momente: Sie unterstützen andere beim Anwenden neuer Kompetenzen im Alltag.
  • Persönliche Empfehlungen: Sie empfehlen anderen spannende und relevante Kurse, Videos oder Artikel.  
  • Social-Learning-Impulse: Sie regen in informellen Gesprächen das Interesse an Trainings an und steigern so die Nachfrage.

Jede dieser unterschwelligen Aktionen im Alltag hat am Ende einen großen Effekt. Sie machen das Lernen in deinem Unternehmen zu einem gemeinsamen Erlebnis, das im Arbeitsalltag verankert ist – weg von Top-down und hin zu Peer-to-Peer.  

Was User Generated Content mit Lernen zu tun hat

Nutzergenerierte Inhalte (User Generated Content, UGC) gewinnen nicht nur auf Social Media, sondern auch in L&D an Bedeutung. Mit UGC beim Lernen profitieren Unternehmen von dem geballten Know-how ihrer Mitarbeitenden, die ihr Wissen über UGC teilen.

Besonders wirksam ist UGC in Kombination mit Lerninfluencer:innen. Denn oft sind sie es, die ihre Erfahrungen in Inhalte verwandeln, diese im Team verbreiten und das Lernen so zu einem Teil der Unternehmenskultur werden lassen.  

Wichtig dabei ist die Einsicht, dass Wissensaustausch nicht immer durchstrukturiert sein muss.  

„Starte locker. Du hast gerade einen kleinen Trick entdeckt, der dein Leben leichter macht? Teile ihn einfach über Teams oder Slack.“ – Maike Telaak, Account Executive bei GoodHabitz

Diese Art des informellen Austausches via UGC können L&D-Teams gezielt fördern.

„Auf einer Team-Lern-Pinnwand kannst du zum Beispiel kleine Lernerfolge sichtbar und für alle zugänglich machen. Eine intuitive Plattform geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht das Teilen unterschiedlicher Formate.“ – Benjamin Jaksch, Content Creator und L&D-Experte

Eine Frage der Qualität: Wie gut ist UGC in HR

Nutzergenerierte Lerninhalte lohnen sich also. Sie werfen aber auch Qualitätsfragen auf. Nicht alle Mitarbeitenden sind erfahrene Content Creator:innen und so manche wissen vielleicht nicht, wie sie ihre Inhalte am besten teilen.

Daher ist es wichtig, dass L&D-Teams dafür sorgen, dass das UGC-Lernangebot glaubwürdig und relevant bleibt.

„Vielleicht haben manche bereits herausgefunden, wie die neue Software funktioniert, sind sich aber nicht sicher, in welchem Format – Video oder Präsentation – sie ihr Wissen teilen sollen. Und mit wem.“ – Maike Telaak, Account Executive bei GoodHabitz

Damit nutzergenerierte Inhalte maximalen Mehrwert bringen, sollten L&D-Teams:

  • Hilfestellung für Creator:innen bieten: Erstelle Richtlinien und Anleitungen für das Kreieren von Lerninhalten. Wie sollten die Inhalte aufgebaut sein? Welche Formate eignen sich wofür? Und mehr.
  • Kontext und Zielgruppen im Auge behalten: Strukturiere UGC-Plattformen so, dass nicht nur Creator:innen wissen, wo sie ihre Inhalte am besten platzieren, sondern auch die Zielgruppen sie schnell finden.
  • Die Inhalte kuratieren und moderieren: Prüfe Beiträge auf Klarheit, Genauigkeit und Praxisbezug, bevor du sie im Unternehmen teilst.
  • Die Titel und Beschreibungen der Beiträge optimieren: Je schneller deine Lern-Community weiß, was ihr ein Beitrag bringt, desto gezielter werden die Beiträge genutzt.
  • Feedback geben: Hebe besonders gelungene Beiträge hervor und biete deinen internen Lernchampions konstruktives Feedback, um die Inhalte noch besser zu machen und deine Lernchampions zu motivieren.

Wie Learning Influencer die Lernkultur in deinem Unternehmen prägen

Peer-to-Peer-Learning mit einem klaren Rahmen bringt das Lernen am Arbeitsplatz weg vom passiven Konsum hin zu einer aktiven Lern-Community, die sich gegenseitig mit Wissen versorgt. So entsteht eine solide Basis für eine nachhaltige Lernkultur im Unternehmen.

Lerninfluencer:innen fördern in solch einer Lernkultur das selbstgesteuerte Lernen. Sie inspirieren andere, Initiative zu ergreifen, ihre Erkenntnisse zu teilen und neues Wissen direkt anzuwenden.

Aspekt Klassisches Learning & Development Influencer im Learning & Development
Lernansatz Top-down, formal, Einheitslösungen Community-getrieben, informell und kontextbezogen, Teil des Arbeitsalltags
Rolle der Mitarbeitenden Passive Konsument:innen Aktive Co-Creator:innen, die Wissen teilen und die Lernkultur mitgestalten
Quellen der Inhalte L&D- oder externe Teams Von Mitarbeitenden, vor allem Lerninfluencer:innen, erstellter UGC
Teilnahme & Motivation Oft gering; das Herstellen eines Praxisbezugs ist nicht immer einfach Mehr Engagement, Mitarbeitende vertrauen Kolleg:innen und deren Praxiswissen
Rolle von L&D L&D ist verantwortlich für Lehre, Inhaltsauswahl und Programm-Management Kurator:innen und Coaches; L&D erstellt Richtlinien und Anleitungen, moderiert die Inhalte und unterstützt die Community
Wissensaustausch Strukturiert, formal, über offizielle Kanäle (LMS, Kursplan Sozial, im Alltag, über Netzwerke, kollaborative Plattformen und gemeinsame Erfahrungen
Lernfokus Was L&D meint, dass Mitarbeitende wissen sollten. Was Mitarbeitende gerade brauchen, um aktuelle Herausforderungen zu meistern
Qualitäts-management Formale Prüfungen und Standardisierung Über Kurator:innen und via Richtlinien, Transparenz und Kontext
Lernkultur „Checkbox“-Training, Compliance Lernen als Community, kooperativ, flexibel und kontinuierlich
Einfluss Minimal; Mitarbeitenden folgen Anweisungen von Trainer:innen Lerninfluencer:innen als treibende Kraft, Mentor:innen und Vertraute, die Lernen im Alltag simpel und relevant machen

Kulturwandel: Learning Influencer und die Zukunft von L&D

Lerninfluencer:innen sind schon heute ein essenzieller Bestandteil moderner Lernstrategien. Wenn es Unternehmen gelingt, den positiven Einfluss, den Kolleg:innen aufeinander haben können, im L&D zu nutzen, können sie aktiv steuern, was, wann und wie sich Mitarbeitende Wissen aneignen und dieses im Alltag anwenden.

Learning Influencer machen UGC, Social Learning und Micro-Learning zu einem fixen Bestandteil der Lernkultur und fördern nicht nur die Akzeptanz der Lerninhalte im Unternehmen, sondern machen diese auch relevanter.

In solch einer Lernkultur besteht die Aufgabe von L&D weniger darin, Inhalte auszuwählen, und mehr darin, nutzergenerierte Inhalte zu ermöglichen, zu kuratieren und Co-Creator:innen zu unterstützen. L&D schafft den Rahmen, in dem ein sozial basierter Wissensaustausch simpel, direkt und effektiv stattfinden kann.

Du willst den Wandel nicht verpassen?

Dann finde heraus, wie du mit GoodHabitz das Konzept der Lerninfluencer:innen zu dir ins Unternehmen holen und eine nachhaltige Lernkultur schaffen kannst.

Amelie Hares

Als Content & Communications Managerin gibt Amelie GoodHabitz im DACH-Raum eine Stimme. Ihre Mission: HR-Verantwortliche mit relevanten Inhalten zu unterstützen und zu inspirieren. Abseits des Schreibtischs findet sie beim Pole Fitness einen sportlichen Ausgleich oder experimentiert mit neuen Sauerteig-Rezepten. Am besten entspannt sie bei einer guten Tasse Kaffee und einem ihrer Lieblings-Podcasts.