Selbsterkenntnis am Arbeitsplatz: Dein Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeiterentwicklung

Amelie Hares
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An illustration of a person looking into a mirror and seeing their reflection surrounded by icons representing ideas, skills, communication, and growth—symbolizing the importance of unlocking employee self-insight.
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„Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.“ Das haben wir bestimmt alle schon einmal gehört. Doch wie oft nehmen wir uns im hektischen Alltag Zeit für uns selbst? Die meisten von uns tun das viel zu selten.

Dabei würden wir alle davon profitieren, wenn wir uns selbst besser kennenlernen würden. Was kann ich besonders gut? Was macht mir Freude? Was motiviert mich? Fragen wie diese sind auch am Arbeitsplatz zentral, denn deren Antworten können auf Dauer nicht nur zufriedener, sondern auch motivierter und produktiver machen.

Und genau darin liegt auch das große Plus für Unternehmen. Im folgenden Artikel beantworten wir daher folgende Fragen:

  • Was ist Selbsterkenntnis?
  • Warum ist sie im Job so wichtig?
  • Was haben Unternehmen von reflektierten Mitarbeitenden?
  • Wie kann L&D die Selbsterkenntnis im Unternehmen fördern?

Was ist Selbsterkenntnis?

Bei der Selbsterkenntnis geht es darum, eine Reihe zentraler Fragen für dich zu beantworten. Im Arbeitskontext gehören dazu Fragen wie:

  • Was motiviert mich? Was demotiviert mich?
  • Was kann ich gut und mache ich gerne?
  • Was kann oder sollte ich noch lernen?
  • Was brauche ich, um meine Arbeit gut zu erledigen?
  • Welche Rolle habe ich in meinem Team?

Kannst du all diese Fragen ad hoc beantworten? Falls nicht, bist du in guter Gesellschaft. Den meisten von uns fällt es leichter, die Stärken, Schwächen und Bedürfnisse anderer zu beurteilen als die eigenen. Warum? Weil Selbsterkenntnis nicht immer angenehm ist.

Warum fällt uns Selbsterkenntnis so schwer?

Sich selbst einzugestehen, dass man etwas besser kann als die anderen oder in Gesprächen mit Eloquenz punktet, ist nicht schwierig. Wenn es aber darum geht, Fehler, Schwächen und vermeintlich negative Eigenschaften an sich selbst zu akzeptieren, schauen viele von uns lieber weg. Die Angst vor Kritik, Scham und Unsicherheit überwiegen.

In solchen Situationen scheuen wir nicht nur die Konfrontation mit uns selbst, sondern machen uns oft auch Gedanken über die Reaktionen unseres Umfelds. Gerade in der Arbeit punkten wir schließlich mit unseren Stärken, und die sollen im Mittelpunkt stehen. Das Problem ist nur, dass wir am Stand treten, wenn wir wegsehen. Denn in der Psychologie heißt es:

„Ohne Selbsterkenntnis keine Persönlichkeitsentwicklung.“

Warum ist Selbsterkenntnis im Job so wichtig?

Fakt ist: Unsere berufliche Weiterentwicklung geht immer mit unserer persönlichen einher. Aus diesem Grund tut sich auch in der eigenen Karriere ohne Selbsterkenntnis meist nicht viel. Die gute Nachricht: Selbsterkenntnis zahlt sich aus.

Je besser du dich – deine Stärken, Schwächen, Werte – verstehst, desto gezielter kannst du sie nutzen, um deine Karriere voranzutreiben. Du arbeitest im Marketing und liebst Zahlen? Dann übernimm doch das nächste Performance-Marketing-Projekt in deinem Team oder lerne mehr über das neue Marketing-Dashboard.

Selbstreflexion, also das Nachdenken über uns und unser Handeln, und Selbsterkenntnis können dir auch helfen, Konflikte sachlicher zu regeln und sowohl mit Veränderungen als auch mit Kritik besser umzugehen. Und davon profitieren am Ende alle deine zwischenmenschlichen Beziehungen – beruflich wie privat. Das Wissen über dich selbst kann also deine emotionale Intelligenz und dein Selbstbewusstsein stärken, was dich am Ende zufriedener, lösungsorientierter und einsatzbereiter macht.

„Sobald Mitarbeitende verstehen, wo ihre Stärken, Schwächen und Vorlieben liegen, können sie selbst bestimmen, wie der nächste Schritt auf dem persönlichen Entwicklungsweg aussehen soll.“ – Job Toebosch, Head of Tests and Insights bei GoodHabitz

Job hat sein Wissen aus der Neurowissenschaft und seine Erfahrung in der Entwicklung psychologischer Assessments in unserem „Moving Forward“-Podcast mit uns geteilt. Hör rein und finde heraus, was er sonst noch über Selbsterkenntnis weiß.  

Was haben Unternehmen von reflektierten Mitarbeitenden?

Damit sind wir auch schon bei den Vorteilen für Unternehmen: Wenn es dir gelingt, die Selbsterkenntnis und Selbstreflexion deiner Mitarbeitenden zu fördern, unterstützt du sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und legst die Basis für eine Kultur des Wachstums.

Selbsterkenntnis fördert ein Growth Mindset

Die einzige Konstante ist der Wandel. Menschen verändern sich. Unternehmen verändern sich. Unsere Welt verändert sich. Um geschäftlich erfolgreich zu sein, braucht es daher vor allem eins: ein Growth Mindset, das auf Flexibilität und Resilienz basiert. Und die beste Voraussetzung dafür ist Selbsterkenntnis.

Reflektierte Mitarbeitende sind selbstbewusster, können mit Veränderungen besser umgehen und handeln eher proaktiv als reaktiv. Das heißt, sie packen die Dinge an, anstatt zu warten, dass sich etwas in ihre Richtung bewegt.  

„Wir haben in einer Studie herausgefunden, dass Unternehmen, die sich schneller weiterentwickeln und Innovationen rascher vorantreiben, flexible Mitarbeitende haben, die sich von Unsicherheiten nicht aus der Bahn werfen lassen.“ – Rina Joosten-Rabou, CEO von Pera

Mit Rina haben wir in unserem „Moving Forward“-Podcast über künstliche Intelligenz im Recruiting, in der Mitarbeiterbindung und in der Mitarbeiterentwicklung gesprochen. Hör rein!

Selbsterkenntnis als Motor der Mitarbeiterentwicklung

Unternehmen, die die Selbsterkenntnis ihrer Mitarbeitenden fördern, geben den Menschen das Steuer in die Hand. Sie ermöglichen ihnen, ihren Karriereweg selbst zu gestalten. So entsteht ein Gefühl der Selbstbestimmung, das wiederum eine hohe Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, mit sich bringt. Gerade für junge Menschen steht diese Art der Autonomie ganz oben auf der beruflichen Wunschliste.

„Gen-Z wechselt den Job definitiv öfter als frühere Generationen – und meist dann, wenn sie ein Unternehmen nicht mehr ausreichend in ihrem Wachstum unterstützt. Gen-Z ist die persönliche Entwicklung einfach wichtiger als Loyalität. Wandel statt Komfort.“ – Annabelle Vultee, CEO von GoodHabitz

Wenn es dir also gelingt, die Selbsterkenntnis deiner Mitarbeitenden zu fördern, können sie sich auch selbst ein besseres Bild davon machen, wohin es für sie im Unternehmen gehen könnte.

Selbsterkenntnis als Basis für Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit

Investitionen in die Selbstreflexion der Mitarbeitenden und damit in ihre persönliche Weiterentwicklung rentieren sich auch finanziell: Eine Studie von LinkedIn zeigt, dass in Unternehmen mit einer starken Lernkultur die Mitarbeiterbindung um 57 Prozent höher ist. Damit sinkt auch die Fluktuation im Unternehmen, was wiederum großes Einsparungspotenzial mit sich bringt.

Unternehmen, die in die Persönlichkeitsentwicklung investieren, erhalten im Gegenzug Mitarbeitende, die gerne an sich selbst arbeiten. Sie bekommen Mitarbeitende, die proaktiv handeln und nicht nur selbstbewusster, sondern auch produktiver und zufriedener sind. Außerdem zeigt dein Unternehmen den Mitarbeitenden mehr Wertschätzung, weil es nicht nur in ihre berufliche, sondern auch in ihre persönliche Entwicklung investiert.

Selbsterkenntnis als positiver Kostenfaktor

Investitionen in die Selbsterkenntnis der Mitarbeitenden machen sich bezahlt. Der ROI von Lernlösungen mag nicht immer ganz so einfach nachzuweisen sein, mit ein paar Tipps und Tricks gelingt das aber auch für Lösungen, die Mitarbeitende in der Selbstreflexion stärken sollen. Immerhin ermöglichst du damit eine positive Persönlichkeitsentwicklung auf allen Ebenen deines Unternehmens.

„Normalerweise bekommen nur Führungskräfte persönliche Einzelcoachings. Mit kostengünstigeren Angeboten für mehr Selbsterkenntnis gibst du allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, mehr über sich selbst zu erfahren, damit sie ihre Aufgaben und Lernwege gezielter gestalten können.“ – Job Toebosch, Head of Tests and Insights bei GoodHabitz

Das macht Lösungen zur Förderung der Selbstreflexion in der Belegschaft zu einer kostengünstigen L&D-Lösung, die über Hierarchien und Abteilungen hinweg funktioniert.

Selbsterkenntnis als Basis von Inclusive Leadership

In der Führungskräfteentwicklung spielen Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion eine entscheidende Rolle. Denn von der daraus resultierenden Selbsterkenntnis profitieren beide Seiten: Reflektierte Mitarbeitende wissen, was sie wollen, und können mit Feedback besser umgehen. Ihre Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung liegen nicht so weit auseinander, sodass selbst schwierige Gespräche konstruktiv bleiben.


Reflektierte Führungskräfte wiederum schaffen die Basis für eine inklusive Unternehmenskultur, in der sie die Stärken ihrer Teammitglieder optimal nutzen und alle ihre Schwächen offen zugeben können, um aktiv daran zu arbeiten.  

„Gute Führungskräfte sind mutig und geben offen zu, dass sie nicht auf jede Frage eine Antwort haben.“ – Hanan Challouki, Inclusive Strategist and Communication Expert  

Führungskräften, die sich in Selbstreflexion üben, fällt es leichter, Fehler zuzugeben und eine offene Kommunikationskultur im Unternehmen zu etablieren. Und diese ist wiederum die Basis für psychologische Sicherheit und die Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden.

Wie kann L&D die Selbstreflexion im Arbeitsalltag fördern?

Die Wege zu mehr Selbstreflexion und Selbsterkenntnis können in der Praxis sehr individuell sein. Zwei Hilfsmittel, die deinen Mitarbeitenden dabei helfen können, sind Assessments und 360-Grad-Feedback.

Assessments  

Selbsttests und Selbsteinschätzungen sind gute Übungen für mehr Selbsterkenntnis. Dabei kann es um Fragen gehen, wie:  

  • Wie arbeitest du im Team?
  • Wie gehst du mit Feedback um?
  • Bist du eine Führungspersönlichkeit?  

Diese Art von Fragen kennen die meisten von uns aus dem klassischen Bewerbungsgespräch. Sie spielen aber auch danach noch eine zentrale Rolle. Regelmäßige Selbst-Assessments bilden jederzeit eine hervorragende Grundlage für die persönliche Weiterentwicklung.

„Wer schon beim Onboarding mit Selbst-Assessments arbeitet, animiert Mitarbeitende von Anfang an, sich intensiver mit sich selbst auseinanderzusetzen.“ – Job Toebosch, Head of Tests and Insights bei GoodHabitz

360-Grad-Feedback  

Bei dieser Form des Feedbacks bekommst du nicht nur von deiner direkten Führungskraft Rückmeldung über deine Leistung. Auch andere Menschen in deinem Umfeld, wie Teammitglieder oder externe Partnerinnen und Partner, werden befragt. So erhältst du ein umfassendes Fremdbild, das du dann mit deinem Selbstbild in Einklang abgleichen kannst.

Die Voraussetzung für 360-Grad-Feedback ist eine gute Feedbackkultur im Unternehmen.

„Wir sollten Feedback als Geschenk sehen. Es ist ein Zeichen von Vertrauen und bietet großartige Wachstumschancen.“ – Alix Jacobson, ehemalige VP HR EMEA bei Netflix

Wenn du solche Tools anbietest, achte auch darauf, dass die Ergebnisse von der Theorie in die Praxis gelangen. Führungskräfte sollten die Resultate gemeinsam mit ihren Teammitgliedern besprechen und als Grundlage für die persönlichen Entwicklungsziele nutzen. So entstehen individuelle Lernpfade, die perfekt zu den Stärken, Interessen und Karrierezielen der Mitarbeitenden passen.  

Selbsterkenntnis: Upgrade für dich und dein Unternehmen

Mit Tools für mehr Selbsterkenntnis im Unternehmen legst du die Basis für echten Fortschritt und Erfolg. Du förderst die Eigenverantwortung, steigerst die Innovationskraft und stärkst die Mitarbeiterbindung. Außerdem schaffst du eine gute Feedbackkultur und eine inklusive Unternehmenskultur, in der sich alle Menschen mit ihren individuellen Stärken, Schwächen und Werten bestmöglich entfalten können.  

„Du selbst zu sein, in einer Welt, die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.“ – Ralph Waldo Emerson

GoodHabitz kann dir dabei helfen, deine eigene Selbsterkenntnis zu stärken und auch die Mitarbeitenden in deinem Unternehmen mit spannenden Assessments und weiterführenden Kursen für mehr Selbstreflexion zu unterstützen. Einfach melden und wir zeigen dir gerne, wie das geht.

Amelie Hares

Als Content & Communications Managerin gibt Amelie GoodHabitz im DACH-Raum eine Stimme. Ihre Mission: HR-Verantwortliche mit relevanten Inhalten zu unterstützen und zu inspirieren. Abseits des Schreibtischs findet sie beim Pole Fitness einen sportlichen Ausgleich oder experimentiert mit neuen Sauerteig-Rezepten. Am besten entspannt sie bei einer guten Tasse Kaffee und einem ihrer Lieblings-Podcasts.